Picture: PM Group / Sami El Khaschab

Jamie Cullum in der Gläsernen Manufaktur Dresden – Glasklarer Alcons-Sound

Friday, 19. August 2022 | Veranstaltungstechnik, Objektbetreuung

Jamie Cullum ist als Jazz-Musiker mit Popstar-Status eine Ausnahmeerscheinung. Der Multi-Instrumentalist, der seine Stücke gekonnt mit Pop- und Rock-Anleihen würzt, ist bekannt für seine musikalische Experimentierfreude auf der Bühne – und für die erfolgreichste Jazz-Radiosendung Europas, welche er wöchentlich im BBC Radio moderiert.

Die Herausforderung bestand darin, das im Halbkreis um die Bühne sitzende Publikum mit einem gleichmäßig verteilten Klang zu versorgen, ohne den Raum, der aufgrund seiner Konstruktion mit großen Glasfronten akustisch sehr reflektierend war, zu sehr anzuregen.
Thaddäus Walsch, PM FOH-Techniker

Am 7. Juni 2022 gastierte das Phänomen Jamie Cullum in der Gläsernen Manufaktur in Dresden. Bereits seit 2001 betreut  PM Systemhaus die Veranstaltungstechnik in dieser Location und lieferte auch für diesen Auftritt im Rahmen einer Kollaboration der Gläsernen Manufaktur mit den Dresdner Musikfestspielen neben der Audiotechnik auch das Rigging, Showlicht und die Ambientebeleuchtung.

Im Audiobereich entschied sich PM Systemhaus erneut für ein Beschallungssystem von Alcons Audio, um das akustisch anspruchsvolle Setting auf höchstem Niveau zu beschallen. Denn in der Gläsernen Manufaktur ist der Name Programm: Große Glasfronten prägen den Raum und eröffnen unter anderem Einblick in die Produktion des vollelektrischen VW ID.3.

Große Dynamik, große Herausforderung

„Die Herausforderung bestand darin, das im Halbkreis um die Bühne sitzende Publikum mit einem gleichmäßig verteilten Klang zu versorgen, ohne den Raum, der aufgrund seiner Konstruktion mit großen Glasfronten akustisch sehr reflektierend war, zu sehr anzuregen“, erläutert FoH-Techniker Thaddäus Walsch die grundlegende Herausforderung.

Eine klassische Rechts-Links-Beschallung kam daher nicht in Frage. Stattdessen entschied sich PM-Systemtechniker Ingo Schwarzer für drei lineare Arrays mit jeweils einer Monosumme. Dies schmälerte jedoch in keiner Weise das musikalische Erlebnis, wie Walsch erläutert: „Der Künstler legt großen Wert auf unverfälschten Klang. Die Verstärkung aller Signale sollte in ruhigen, emotionalen Passagen kaum wahrnehmbar sein, in den ausgelassenen Teilen des Konzerts sollten sich die Gäste jedoch wie auf einem wilden Rockfestival fühlen. Ermöglicht wurde dies nicht zuletzt durch den großen Dynamikbereich des Alcons LR14 (Doppel 6,5“) Line-Arrays.“

Das LR14 ist ein passives 2-Wege-Line-Source Lautsprechersystem, das sich gleichermaßen für mobile Anwendungen wir für Festinstallationen empfiehlt. Ausgestattet mit dem RBN401 Pro-Ribbon-Treiber auf einer „Morpher“-Linse bietet das System ein horizontales Abstrahlverhalten von wahlweise 90° oder 120° mit nahtlosem Abdeckungsbereich.

Jeder der drei aus jeweils 9x LR14 Pro-Ribbon Line-Array-Systemen bestehenden Hangs wurde substage mit einem Doppel- 15’’-Subbass Alcons BF302 erweitert. Als Nearfill kamen insgesamt 6x Alcons LR7 6,5“ 120° Mikro-Line-Arrays zum Einsatz (je 2x auf Position der äußeren Arrays, je 1x zwischen Center-Array und den äußeren Arrays). 5x Alcons Sentinel10 Amplified Loudspeaker Controller betrieben und steuerten das System (3x S10 für die Arrays, 2x S10 für Nahfeld und Subbass). Das Gesamtsystem wurde von Thaddäus Walsch an einem Yamaha Rivage PM10-Pult eingerichtet und an Jamie Cullums Techniker übergeben.

Picture: PM Group / Sami El Khaschab
Picture: Thaddäus Walsch

Großer Erfolg

„Das Konzert war ein großer Erfolg. Im Publikum hielt es niemanden auf den Sitzen!“, bestätigt Systemtechniker Ingo Schwarzer.

Die Pro-Ribbon-Treiber und die hohe Systemkohärenz der Alcons-Speaker, welche für einen bemerkenswerten „Gain before Feedback“ sorgen, machten auch einen ganz besonderen Konzertmoment möglich, wie Thaddäus Walsch ausführt: „Die große Dynamik war im Publikum deutlich spürbar, vom aufmerksamen Zuhören bis zum wilden Herumspringen war in den knapp 90 Minuten alles Erdenkliche vertreten. Nicht zuletzt, als Jamie Cullum überraschend mit seiner Band ins Publikum trat, um hier einen Song ganz intim und privat zu präsentieren, weit weg von jeglichem Ton und Licht.“