Philipp
Seit 2015 ist er Niederlassungsleiter für PM Systemhaus in Dresden. Zuvor war er PM schon als selbständiger Partner viele Jahre eng verbunden. Mit dem Umzug in ein neues Gebäude 2017 hat er maßgeblich den Aufbau des neuen Standorts gestaltet.
Es ist begeisternd zu sehen, wie viel Herzblut Philipp in uns als PM fließen lässt. Das „Wir“ ist ihm sehr wichtig. Wenn du denkst, du stehst allein, steht Philipp an deiner Seite.
Was war dein bisher spannendstes Projekt in deiner Zeit bei PM?
Ich merke, dass jeder Tag von Beginn an spannend ist und dass ich so eine Art „Ich-suche-anspruchsvolle-Aufgaben“-Arbeitsspeicher habe. Und wenn irgendwas Spannendes abgeschlossen ist, kommt sofort das Nächste. Und ich muss immer sortieren. Die Entscheidung ist zu treffen, je nachdem, wie spannend es Mitarbeiter oder Kunden finden. In der Reihenfolge muss ich das abarbeiten. Seit meiner Zeit 2015 ist für mich das Spannendste gewesen, diese Niederlassung hier zu gründen. Und dieses Gründen einer Örtlichkeit mit verschieden Räumlichkeiten und daraus resultierenden Möglichkeiten, das ist sehr vielfältig und oft aufregend. Aber in dieser Form hat mir das schon sehr große Freude gemacht.
Wie war dein beruflicher Werdegang?
Während meines Abiturs habe ich bereits Veranstaltungen betreut und hatte eigentlich zum Ziel, das Fach Musik zu studieren, bin dann aufgrund von einer missratenen Aufnahmeprüfung mit dem Projekt gescheitert und habe mich dann entschieden, lieber das zu machen, was mir finanziell zumindest einen Standard sichert und die Musik als Freude und nebenbei zu machen. Und dann habe ich zum 1. Februar 98 meine Firma gegründet. Und nachdem Jonas [Hellberg, Geschäftsführer PM Systemhaus] vorsichtig angefragt hat, ob wir das nicht irgendwie mal zusammenlegen wollen, war ich noch skeptisch. Irgendwann hab ich dann erkannt, dass die Kraft in der Mitte liegt. Und hab die Chance ergriffen. Das Angebot stand noch. Und dann hat man das zusammengedröselt. Und jetzt bin ich hier in Dresden verantwortlich für uns und unseren Apparat.
Wann gab es zum ersten Mal die Idee dein Einzelunternehmen in uns als PM zu integrieren?
Jonas war irgendwann zu unserer Weihnachtsfeier da, als unser Kunde damals noch als Gast und fragte mich dann, wie es denn wäre. Das war eigentlich die erste Idee. Aber das war noch zu Zeiten Jürgen Thiele [ehemaliger Geschäftsführer Profi Musik bis 2013]. Da war Jonas schon in der Funktion des Stellvertreters. Und ich glaube erst mit der Veränderung konnte ich mir das auch vorstellen. Der Knackpunkt für mich war, dass Marc, Toby und Jonas das Zepter übernommen haben [Marc Schülert, Tobias Lange und Jonas Hellberg haben 2013 Profi Musik übernommen und in die neu gegründete PM Group integriert].
Wie beginnt dein Tag? Was machst du morgens als erstes?
Also mein Tag beginnt eigentlich viertel nach Sieben, wenn ich zuhause in der Küche sitze und mir eine ToDo-Liste schreibe und versuche, alles wichtige Tagesgeschehen auf drei wichtige Dinge runterzubrechen. Und meist habe ich entweder über Nacht oder früh unter der Dusche noch Impulse, was wirklich wichtig ist. Und diese drei Dinge nehme ich mit. Und die müssen am Tag passieren.
Wie läuft ein Arbeitstag als Niederlassungsleiter gewöhnlich für dich ab?
Sehr vielfältig. Ich komme früh um Acht auf Arbeit, fahre über den Hof und gucke mir an: ist alles gut hier? Schließe auf. Briefkasten. Ganze Runde. Anmachen. Hochfahren. Tag sortieren. Möglichst viel schaffen bis hier um Neun alle eintrudeln, weil dann ja die Fragezeit beginnt. Und dann geht’s los. Dann habe ich meinen administrativen Anteil. Mit den Azubis den Lehrplan und den Dokumentationsaufgaben. Na und dann vor allem immer Termine aufm Zettel haben und Veranstaltungen rausschieben. Gucken, dass die Pläne eingehalten werden. Personaldispo umsetzen. Und dann meistens nach Hause gehen, wenn man feststellt: oh, der Tag ist ja schon rum. Nicht meine Aufgaben sind erledigt, sondern jetzt ist halb Sieben. Jetzt wird auch nichts mehr. Ich mache auch manchmal länger. Und manchmal auch nachts.
Wie groß ist dein Team?
Wir sind zu sechst. Karl ist GMD-Oberverantwortlicher [Objektleiter für die Gläserne Manufaktur von Volkswagen in Dresden]. Der macht auch alles. Er hat technisch sehr hochrangige Hintergründe, ist als Video- und Lichtmann sehr zeitgemäß einsetzbar. Dann der Uwe, unser Vorzeigetonmann, den wir parallel jetzt noch zum Meister qualifizieren. Der macht unsere ganzen Sicherheitsüberprüfungen - Feuerlöscher, Rettungswege, Leitern und Tritte, Hebezeuge, Verbindungsmittel, ortsveränderliche elektrische Geräte und so weiter. Da ist er unser Verantwortlicher. Dann haben wir Johannes, der ist auch ein Tausendsassa, zuständig für „Wir müssen mal schnell ‘was bauen“ bis hin zu Lagerleitung. Weil er einfach sehr flexibel und vielfältig begabt ist, nehmen wir ihn einfach gern mit auf Veranstaltungen. Die Zeit fehlt dann im Lager. Dass wir mit einer eigenen Mannschaft losziehen und den Rohertrag hochhalten ist dann für uns wichtiger als ein völlig reibungsloser Lagerprozess. Und dann haben wir noch zwei Azubis, Olli und Tim. Olli ist sehr an Lautsprechersystembau interessiert, bis zur letzten Schraube möchte er wissen, was in einer „Box“ steckt. Tim saß bereits im Praktikum an der Grand MA und hat den Lagerbestand zusammenprogrammiert.
Wann hast du zum ersten Mal von PM gehört?
Im Dezember 2002 wurde ich von einem Bekannten angerufen, mit dem ich viele Jahre gemeinsam auf Stadtfestbühnen als FOH-, Monitor- und Einspieltechniker in Sachsen unterwegs war. Der hat damals als freier Mann auch als Techniker in der Gläsernen Manufaktur gearbeitet und wurde von dem damaligen Technischen Leiter hinzugezogen als es darum ging, nochmal etwas dort im Dach zu ändern. Und weil er wusste, ich komme aus Dresden, hat er mich dazu geholt, als Helfer. Das war meine erste Arbeit für Profi Musik. Und dann bin ich durchs Objekt geführt worden und habe hier und da technische Referenzen gesehen und dort zum ersten Mal auch den Notenschlüssel entdeckt [bis 2013 Bestandteil des Firmenlogos].
Was hat dich dann bewegt, mehr mit PM zusammenzuarbeiten und schließlich bei PM anzufangen?
Die Aufgabenvielfalt bei Volkwagen in Dresden wurde einfach immer mehr. PM hatte kein lokales Büro. Und um das Vor-Ort-Geschäft habe ich mich gekümmert. Das war weniger ein Beweggrund, sondern ein „Das müssen wir jetzt mal machen“. Und da habe ich viel gelernt. Und ich bin froh, dass ich das solange durchgehalten habe, weil es da natürlich sehr anspruchsvoll ist. Und wenn ich sehe, wie viele Menschen dort in dem Haus mittlerweile in den vielen Jahren gekommen und gegangen sind, gibt es nur sehr wenige, die solange dabei sind wie wir, oder wie ich im Speziellen. Das kann ich schon mit gewissem Stolz feststellen.
Was machst du in deiner Freizeit am liebsten?
Ich mach gern Musik. In einem Ensemble spiele ich Schlagzeug. In einem anderen Ensemble spiele ich Elektro-Klavier. Dann bin ich auch in vielen Gremien und Ausschüssen privat unterwegs. Ich mache an der Grundschule von unserem Kleinen einen Modelleisenbahnkurs. Am Gymnasium von meinem Großen werde ich einen Technikkurs geben. Dort gibt es ein musikalisches Profil und eine Bigband, die braucht technische Betreuung. Und ich ertappe mich immer wieder, dass ich auch in meinem Privatleben permanent netzwerke, um mögliche Geschäftsfelder für die PM Group zu erschließen. Netzwerke finde ich ist das A&O für unsere Branche. Und das lebe ich auch. Dann bin ich noch bei uns im Kirchenvorstand in den Kommissionen für Kirchenmusik und Feste. Auch dort bin ich dann der, der laut und hell macht und der die Christvesper so einrichtet, dass es schön aussieht und gut klingt.
Welchen Rat würdest du Berufseinsteigern geben?
Augen auf bei der Berufswahl. [lacht] Seid ihr wirklich bereit, Arbeitszeiten in Kauf zu nehmen, die überwiegend im Freizeitbereich eures Umfelds liegen werden, abends, am Wochenende, an Feiertagen? Seid ihr euch bewusst, dass es auch sehr lange Tage geben kann? Seid ihr euch bewusst, dass es Tage geben kann, die unglaublich anstrengend sind? Wo man keinen Dank bekommt? Und wenn ihr dann zufrieden seid, dass ihr eine gute Band auf der Bühne habt, die Freude bereitet und das als Gegenleistung akzeptiert. Dann könnte das etwas werden. Ansonsten sucht euch lieber etwas anderes. Die Leiden dieses Berufs sind nur ertragbar, wenn man bereit ist, die schönen Dinge auch zu sehen.
[das Interview wurde geführt im März 2020]